START ist ab B 51 in Menningen, Richtung Saarfels, durch die Eisenbahnunterführung, direkt dahinter ist der Parkplatz.
Nach einem frohgemuten Startfoto, s. o., an den feinen Hinweistafeln gehts an dem schönen schattigen Bachlauf entlang hoch zum „Runder Turm“, der ebenso wie viele andere Hingucker mit einer erklärenden Tafel bestückt ist. Weiter geht es aufwärts. Die Tour besteht praktisch aus einem langen Aufstieg, einer langen Hochstrecke und einem langen Abstieg. Ein Marterl mit Spruch schmückt den Weg, ebenso ein …. äh, wie soll man das nennen, ein Kunstobjekt eben. Es folgt ein Saarschleifenblick sowie ein verwundert schauende Ziegenherde.
Aha, ein „Premiumgebilde“, ein langer sich verzweigender Holzsteg über … ja über was eigentlich? Über Waldboden, der sichtlich von vielen statt dem Steg frequentiert wird. Die Windmühlen sieht man, nach Fukushima, wohl lieber als zuvor. Alte Grenzsteine, hier zwischen ehemals “Kurtrier” und “Nassau-Saarbrücken” (?), und viele Spruchtafeln säumen den Weg. Man blickt auf die Dillinger Hütte und das Kraftwerk Ensdorf.
Nun kommt man an das „Heileit“ der Tour, eine echte Wanderhütte vom Saarwaldverein: das FISCHERBERGHAUS. Das war, Pfingstsamstag 2011, wegen „Hochzeit“ für Wanderer leider zu, wie auch am folgenden Pfingstmontag! Noch nicht mal eine Flasche Bier oder Sprudel wollte man uns rausgeben, obwohl 4 Leute, in Erwartung der Hochzeitsgesellschaft, herumliefen. Vielleicht könnte man für die Premium- und sonstigen Wanderer zumindest eine trockene „Huck“ (Sitzgelegenheit, Schutzhütte) und eine kleine Gastronomie offenhalten. Andernfalls sollte man zumindest in den Broschüren und Webseiten bei „Öffnungszeiten“ ergänzen:
“ … sofern nichts besseres (Hochzeit, Erstkommunion, Geburtstag) anliegt.“
Ich habe mal den Landkreis Merzig-Wadern und den Saarwaldverein, Hauptverein in Saarbrücken, angeschrieben. “Schaun’ mer mal … “
Danach fing es an zu regnen, wofür aber wirklich keiner kann, und wir erhaschten im Vorbeilaufen noch einen weiteren schönen Saarblick. Dann gings im Eilmarsch, s. Bild oben, die beiden Gitarren geschultert, die wir vor dem Start noch für eine zünftige Hütteneinkehr hochgefahren hatten, bergab. Für das Studium der schönen erklärenden Tafeln, über Hexenverbrennung, Zwangsmühlen, von wegen “die gute alte Zeit”, und Westwall blieb da wenig Muse. Aaaber jetzt! Verheißungsvolle Schilder mit Messer und Gabel „Forellenhof”, auch in Broschüren und Webseiten als Einkehr geführt, leiteten uns, etwas querab vom Bietzer…, zu demselben: der Kasten für die Speisekarte war leer, der Aufkleber von der „Dehoga“ stammte aus 2008 und auf Klingeln öffnete niemand. Eine spätere telefonische Recherche ergab: „Geschlossen seit Anfang 2010!“ Toll.
Fazit: Ein langer gut beschilderter abwechslungsreicher Wanderweg hoch überm Tal der Saar im Merziger Land; schöne Fernsichten, alte Grenzsteine, gut für Trocken- ääh Rucksackwanderer, oder man ruft vorher an ob heute nix besonderes (Erstkommunion, Hochzeit …) anliegt und der Wanderer somit willkommen ist. Schade. Es wäre, nach den vielen „trockenen“ und ungeselligen „Premiumwanderwegen“ ein echtes „Premium“ gewesen, etwas besonderes also: ein „Premiumwanderweg“ mit einer für die Wanderer geöffneten Wanderhütte. Beim “Forellenhof” sind die gedruckten Infos natürlich schon unter den Leuten. Dass er allerdings in den kommunalen und kommerziellen Webseiten weiterhin unter “Gastronomie” aufgeführt ist, ist einfach eine … äh, ich sag’s nicht. Nix für ungut.
Erstellt: Juni 2011
Nachtrag zu „Saarwaldverein Saarbrücken“, der guten Ordnung halber:
ein paar Wochen später kam aus Köln (!) auf echtem Papier und handgeschrieben eine Entschuldigung, man würde diesbezüglich nachhaken und zumindesteineEcke und kleine Gastronomie auch bei Veranstaltungen für Wanderer offenhalten. Danke nochmals! Klappt das auch?